Wavepurity Adventskalender

Öffnen Sie jeden Tag ein Türchen. Hier warten 24 kleine Tipps und Tricks auf Sie, die Ihnen den Umgang mit der Software WavePurity erleichtern und Ihnen kleine Ratschläge zum Thema Audiorestauration geben.

06. Dezember - Nikolaus

 

Video Tutorial: Audio Recorder Zeitgeber nutzen

Dieses Tutorial erklärt Ihnen, wie Sie mit Wavepurity Professional automatisierte Aufnahmen (ähnlich einem Videorecorder) von einer Soundkarte oder vom Internet Radio durchführen können.

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Tipps und Tricks: Wie funktioniert die FFT-Rauschminderung?

FFT-Rauschminderung steht als Synonym für ein Verfahren, welches das Audiosignal blockweise in seine einzelnen Tonfrequenzen (Frequenzanteile) zerlegt, diese Tonfrequenzen dann einzeln oder in Gruppen auf Rauschen untersucht und dieses aus diesen Tonfrequenzen entfernt. Nach erfolgter Arbeit werden die korrigierten Tonfrequenzen wieder in einen Audiosignalblock zurückverwandelt. Diese Technik wird einfach periodisch über das gesamte Musikstück angewendet.

Der Algorithmus zur Zerlegung eines Audioblocks in seine einzelnen Tonfrequenzen nennt man FFT (Fast Fourier Transformation). Der Algorithmus zum Zurückverwandeln der Tonfrequenzen in einen Audioblock ist dann die iFFT (inverse Fast Fourier Transformation).

Wir sprachen gestern bereits darüber, dass es besondere Spezialformen der FFT gibt, welche zum blockweisen Bearbeiten von kontinuierlichen Audiosignalen besonders gut geeignet sind. Das hier oft angewendete Verfahren nennt sich MDCT (Modifizierte Diskrete Cosinus Transformation). Ein schweres Wort, aber das Grundprinzip ist gleich: Zerlegung des Signals in einzelne Frequenzen und zurück (iMDCT).

Auch WavePurity wendet das Verfahren MDCT zur Rauschminderung an und zwar in den Filtern „FFT-Rauschminderung“ und „Dynamische FFT-Rauschminderung“. Der Unterschied beider Filter besteht darin, dass die „FFT-Rauschminderung“ das gesamte Audiosignal in einem ersten Durchlauf erst einmal ganz genau analysiert und das Grundrauschen ermittelt. Dabei entsteht praktisch ein Rauschprofil, welches ein Frequenzspektrum bildet. Das Filter „Dynamische FFT-Rauschminderung“ versucht die Ermittlung des Rauschprofils gleich „on the fly“, also während es bereits rechnet.

Das Grundprinzip der FFT-Rauschminderung ist jedoch immer gleich:

  1. Das Filter analysiert pro Audioblock via MDCT (oder FFT) alle einzelnen Tonfrequenzen auf Grundrauschen. Daraus ergibt sich eine Kennlinie, das Rauschprofil, manche nennen es auch Rauschteppich, Noise Print o.ä.
  2. Das Filter konvertiert Audioblock für Audioblock via MDCT in seine Tonfrequenzen. Das zuvor ermittelte Grundrauschen wird pro einzelner Tonfrequenz subtrahiert.
  3. Das Filter konvertiert Tonfrequenzblock für Tonfrequenzblock zurück in Audioblöcke.

Eigentlich ein ganz einfaches Verfahren, ist es auch. Aber... und das ist die große Kunst dabei: Was hier so simpel mit „Ermittlung des Rauschprofils“ abgetan wird, ist in Wirklichkeit das schwierigste an diesem Filter überhaupt und entscheidet einzig und allein über die Gesamtqualität des Filters. Jeder noch so kleine Fehler bei der Rauschprofilermittlung bleibt Ihren sensiblen Ohren nicht verborgen. Diejenigen Audio-Restaurationsprogramme, welche diese Ermittlung des Rauschprofils automatisiert anbieten – also ohne das Sie als Anwender tiefere Kenntnis des ganzen haben müssen – haben viel Zeit in die Entwicklung pfiffiger Algorithmen investiert, um eine möglichst in allen Musiklebenslagen greifende exakte automatische Rauschprofilermittlung zu erreichen. WavePurity gehört natürlich dazu. Der Algorithmus für die „automatische Rauschprofilermittlung“ von WavePurity stammt aus meiner Feder, das kann ich ja hier sagen, und es hat einige Zeit und Versuche gebraucht, bis er so rund war, wie er heute ist.

Viele Grüße
Ulf Schönherr
WavePurity Team